geb. am 1.2.1903, ermordet am 22.6.1966

und seine Lebensgefährtin Maria Ostermeier (geb. Auer)
geb. am 24.4.1908, gest. am 5.4.1982

Andreas arbeitete zuerst in der Landwirtschaft und kam schon in jungen Jahren zur Ziegelei Meindl. Mit 18 1/2 Jahren verlor er durch einen Betriebsunfall den rechten Unterarm. Ob er wegen dieser Behinderung oder seiner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei (KPD) arbeitslos wurde, ist bis dato unklar. Andreas war auch Ortsgruppenleiter der KPD. Seine Lebensgefährtin Maria arbeitete vier Sommer in der Ziegelei (Saisonarbeit). Vermutlich wurde auch sie wegen ihrer KPD-Mitgliedschaft arbeitslos. Die Ostermeiers lebten dadurch - wie viele damals - in sehr prekären Verhältnissen. Andreas bestritt den Lebensunterhalt als Hausierer. Dadurch kam er viel in der Gegend herum und war allseits bekannt. Andreas organisierte eine sehr rührige Ortsgruppe der KPD, die der Dorfener NSDAP Widerstand leistete.

Nach der Machtübergabe an die Nazis wurde die Wohnung der Ostermeiers durchsucht. Andreas wurde - wie reichsweit fast alle aktiven Mitglieder der KPD - in sog. Schutzhaft genommen. Fünf Wochen war er im Dorfener Gefängnis. Die Post der Ostermeiers wurde beschlagnahmt. Die Gendarmerie Dorfen musste in den Folgejahren in regelmäßigen Abständen über das Verhalten des ehemaligen KPD-Vorsitzenden nach oben berichten, konnte aber keine Auffälligkeiten feststellen, da er sich diszipliniert verhielt. So ist in einem Schreiben vom 19.7.1937 zu lesen: "Er verkehrt zwar gesellschaftlich mit Gesinnungsgenossen, trinkt aber wenig Bier und kommt daher auch nicht in politische Verwicklungen." Auf einer Liste "offenkundige Staatsfeinde", die der Bürgermeister Georg Erhard in seiner Funktion als NSDAP-Ortsgruppenleiter verfasste und weiterleitete, erscheint Andreas Ostermeier auf Platz 1.

Nach Kriegsende arbeitete er in einem Politischen Ausschuss des Marktgemeinderats der Spruchkammer Erding zu. Dazu liegen Schreiben zur Angelegenheit des Lehrers Johann Poschner und des Schriftstellers Josef Martin Bauer vor. Andreas Ostermeier fiel am 22.Juni 1966 im heutigen Gasthaus Lebzelter (damals Platschka) einem hinterhältigen Mordanschlag zum Opfer.

 
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